Die zehn Fallgruben unseres Geldsystems

DnG_Umschlag_3Es ist schwierig, einen Irrtum zu erkennen, den alle teilen. Dies zeigt sich in grandioser Deutlichkeit an unserem Geld. Wir tragen es ständig mit uns herum, opfern den besten Teil unseres Lebens seinem Erwerb und trotzdem machen wir uns kaum Gedanken, woher es kommt, wie es wirkt und wohin es uns führt. Es ist uns so selbstverständlich, dass kaum jemand den Gedanken erwägt, dass es von gravierenden, um nicht zu sagen verheerenden Systemfehlern geprägt ist. Besonders verhängnisvoll ist, dass ausgerechnet viele Politiker und Führungskräfte die Fehlfunktionen des Geldes nicht erkennen (oder nicht erkennen wollen) und das grosse Schiff der Weltgemeinschaft in eine gefährliche Richtung lenken.

So versuchen wir, uns in der immer rücksichtsloseren Wirtschaft zu behaupten und geben allzu leicht uns selber die Schuld, wenn es uns nicht richtig gelingen will. Aber die Rahmenbedingungen unseres Geldsystems, sind buchstäblich mörderisch. In der reichen Schweiz spüren wir dies weniger. Aber die Mehrheit der Menschen auf der Erde lebt unter menschenunwürdigen Verhältnissen, obwohl sie sich alle Mühe geben, ihre Situation zu verbessern. Während viele immer noch den Traum eines besseren Lebens hegen und hart dafür arbeiten, ist für immer mehr das Gegenteil die harte Realität: Hunger, Elend, Umweltzerstörung – man mag es nicht mehr hören.

Nicht die einzige, aber die mit Abstand wichtigste Ursache für die markanten Missverhältnisse auf der Welt, für die klaffende Schere zwischen Arm und Reich und die um sich greifende Unsicherheit liegt in unserem Geldsystem. Das Geld ist ein hochpotentes Steuerungssystem – auch scheinbar kleine Fehler können über die Zeit enorme Konsequenzen haben.

Ein solcher unscheinbarer Fehler mit explosiver Langzeitwirkung liegt in der Geldschöpfung, von der die allermeisten Bürgerinnen und Bürger entweder keine Ahnung oder eine eindeutig falsche Meinung haben. Knapp 90 Prozent der Menschen, das zeigen Studien aus Deutschland und der Schweiz, glauben, das Geld komme von der Nationalbank, bzw. der Europäischen Zentralbank. In Tat und Wahrheit schöpfen die privaten Banken rund 85 Prozent des Geldes selber. Die Banken verleihen nicht das Geld der Sparer – diese behalten es nämlich –, sondern schöpfen bei jeder Kreditvergabe Geld, das es vorher nicht gegeben hat. Dabei entsteht einerseits ein gleich bleibendes Guthaben, das in Zirkulation geht und eine Forderung, die mit der Zeit wächst. Diese Asymmetrie der privaten Geldschöpfung aus dem Nichts gegen Zins führt zwingend zu wachsenden Ungleichgewichten, unter denen die Welt nun zu zerbersten droht.

Obwohl im Grunde einfach zu erfassen, ist unser Geldsystem nicht in einem kurzen Artikel oder youtube-Film zu verstehen. Nicht nur das Gerede der Finanzindustrie, der Politik und der Medien steht uns im Wege, auch die eigenen Irrtümer erschweren den Durchblick. Die dafür nötige Erkenntnis kann nur ein Buch leisten. Deshalb habe ich eines geschrieben. Es will die Systemfehler in verständlicher Sprache analysieren, ihre Wirkung auf die Geschichte darstellen und Lösungswege aufzeigen. Ob es mir gelungen ist, entscheiden Sie als Leserin und Leser.
Wir haben es zwar schon oft gehört, aber es zeigt sich auch hier: Die Krise ist eine Chance. Und die ganze grosse Krise dieser Zeit ist die ganz grosse Chance.

Für alle, die partout keine Bücher mehr lesen, folgt nachstehend eine Zusammenfassung der zehn Fallgruben unseres Geldsystems. Für die Lösung verweise ich dann doch auf das Buch, das man hier für 23 Franken/21 Euro bestellen kann.

1. Rechtsunsicherheit: Obwohl Teil der meisten Verträge und Gesetze gibt es keine juristisch klaren Definitionen von Geld. Die gebräuchlichste Form, das Giraldgeld, ist nicht einmal gesetzliches Zahlungsmittel, sondern nur eine Forderung darauf.

2. Mangelnde Kontrolle: Die Geldschöpfung durch die privaten Banken wird faktisch nicht kontrolliert. Die Banken melden post factum die neu geschöpften Gelder der Zentralbank und beschaffen sich, falls überhaupt nötig, die erforderliche Mindestreserve von 2.5 Prozent (in der Eurozone 1 Prozent)

3. Positive Rückkopplung: Die Geldschöpfung durch die privaten Banken wirkt prozyklisch, anstatt antizyklisch. In Boomphasen wird die Geldschöpfung beschleunigt, in Krisenzeiten gebremst.

4. Benachteiligung der Nachhaltigkeit: Durch den Zins hängt der Geldwert von der Zeit ab. Unser Geld bevorzugt den schnellen Profit gegenüber dem nachhaltigen Nutzen. Langfristige ökologische Investitionen werden benachteiligt.

5. Wachstumszwang: Weil mit jedem Geldschöpfungsakt (Kreditvergabe) nicht nur eine bestimmte Menge neuen Geldes entsteht, sondern auch eine mit der Zeit grösser werdende Forderung, muss die Finanzwirtschaft die entstehende Lücke nach dem Schneeballprinzip mit immer neuen Krediten schliessen. Dies erzeugt einen Wachstumszwang, der bei Nichterfüllung schliesslich zum Zusammenbruch des Geldsystems führt. Ein Geld aus Schulden, die nicht bezahlt werden, verliert jede ökonomische und juristische Grundlage.

6. Bevorteilung der Finanzwirtschaft: Weil Wachstum in der Realwirtschaft begrenzt ist, fliesst der überwiegende Teil der neu geschöpften Gelder in die Finanzwirtschaft, wo sie keine Werte schaffen, sondern nur für eine Erhöhung der Preise für Anlagegüter und Wertpapiere sorgen.

7. Inflation: Weil das Wachstum der Kreditgeldmenge der Produktion der Realwirtschaft und der nominalen Wertsteigerungen in der Finanzwirtschaft immer vorauseilt, entsteht systemische Inflation. Die Profiteure dieser Entwicklung sind die Erstbezüger der neuen Gelder (die Kreditwürdigen), die noch zu den alten Preisen einkaufen können.

8. Zunehmender Wettbewerb: Weil aus systemischen Gründen immer zu wenig Geld da ist, um alle Forderungen zu begleichen und sich die Lücke fortwährend vergrössert, verschärft sich auch der Konkurrenzkampf um das ständig zu knappe Tauschmittel laufend. Er hat inzwischen die Kinderkrippen erreicht.

9. Umverteilung: Weil der Zins infolge der privaten Geldschöpfung gewissermassen in unser Geld eingebaut ist, zahlen wir mit jeder Transaktion auch verborgenen Zins, im Durchschnitt rund 30 Prozent. Diese Umverteilung fliesst von den Arbeitenden zu den Vermögenden, welche über die für die Geldschöpfung notwendige Kreditwürdigkeit verfügen.

10. Verschiebung der Risiken: Die unvermeidlichen systemischen Risiken der zinsbasierten Geldschöpfung durch die privaten Banken werden durch die Zentralbanken, die Politik und globale Finanzinstitutionen so lange verschleiert, bis sie zu gross sind, um mit legalen Mitteln entschärft werden zu können. Anstatt die Probleme jetzt zu lösen, verschiebt sie unser Geldsystem in die Zukunft.

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Eingehend analysiert werden diese zehn Problembereiche des Geldes im Buch «Das nächste Geld – die zehn Fallgruben des Geldsystems und wie wir sie überwinden» (edition Zeitpunkt, 2015. 248 S. Fr. 23.–/€ 21.–).
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10 Antworten auf Die zehn Fallgruben unseres Geldsystems

  1. Christian Baur sagt:

    Lieber Herr Pfluger

    Ich teile einige ihrer Einschätzungen, habe aber ein paar grundsätzliche Fragen zu ein paar wesentlichen Punkten.
    Wieso sprechen Sie anstelle vom Geldsystem nicht lieber vom Wirtschaftssystem?
    Zins ist letztendlich doch eher eine Folge und nicht eine Ursache der Besitz- bzw. Produktionsverhältnisse. Gemeint ist die Quelle des Mehrwerts. Arbeit als Ware schafft Wert, da der Käufer dieser Ware sie zu ihrem Gebrauchswert benutzt und gleichzeitig nur deren Tauschwert bezahlt. Die Ursache, der von ihnen behandelten Probleme liegt doch eher im quasi uneingeschränkt geltenden, staatlich geschützten und geförderten Privateigentum, dem daraus resultierenden Privatbesitz der Produktionsmittel und dem entsprechenden Verkauf der Arbeitskraft und daraus resultierenden Abhängigkeiten.
    Ich finde es sehr wichtig und gut, dass man sich Gedanken zum Geld macht. Ich glaube aber, dass die zugrunde liegenden Besitz- und Produktionsverhältnisse thematisiert werden müssen um wirklich etwas zu ändern.
    1. Ich sehe nicht wie allein eine Reform des Geldes hier grundlegend etwas ändern könnte. Abgesehen davon, dass unter gleichbleibenden Besitzverhältnissen eine solche Reform mir eher unmöglich erscheint.
    2. Das Geldsystem würde sich von selbst tendenziell in ihrem Sinne verändern, wenn die zugrunde liegenden ökonomischen Strukturen geändert würden.
    3. Es braucht eine Diskussion des Privateigentums und der sozialen Ungleichheit. Dies ist zugleich eine Diskussion der Demokratie und ihrer Ziele in einem deliberativen und emanzipatorischen Sinn. Ab wann wird Privateigentum gesellschaftlich relevant? Welche Einschränkungen wären gesellschaftlich wünschenswert?

    Ich weiss, dass das gesellschaftliche Bewusstsein für derartige Dinge nicht besonders
    weit fortgeschritten ist und unterstütze grundsätzlich alle Initiativen, welche die Diskussion zu diesen Themen fördern.
    Sie haben sich offensichtlich sehr intensiv mit Geld auseinandergesetzt.
    Eine Antwort auf meine Fragen würde mich freuen.

    Liebe Grüsse

    Christian Baur

    • Christoph Pfluger sagt:

      Lieber Herr Baur
      Der Zins ist vermutlich als Folge der Besitz- und Produktionsverhältnisse entstanden, wie Sie schreiben. Aber er verschärft die Unterschiede in den Besitzverhältnissen auf lange Sicht viel stärker, als dies die Produktionsverhältnisse je könnten. Allein durch den Gebrauch des Geldes (das ein privates Kreditgeld ist) verschieben sich kontinuerlich 30 Prozent des Umsatzes von den Arbeitenden zu den Vermögenden. Ein gerechtes Geld würde die Besitzunterschiede in verträglichem Rahmen lassen und sehr viel mehr wirtschaftliche Freiheit zulassen, als heute möglich erscheint.
      Die Begründung ist an sich leicht zu verstehen, übersteigt aber im Umfang, was in einer Kommentarfunktion möglich und sinnvoll ist. Ich verweise sie dazu auf mein Buch: edition.zeitpunkt.ch/das-naechste-geld
      Herzlich, Christoph Pfluger

    • Sehr geehrter Herr Christian Baur,
      ich es finde gut und bemerkenswert, dass Sie anzweifeln, dass es am Geldsystem liegt. Gut finde ich auch, dass Sie das Wirtschaftssystem nennen. Doch, wenn Sie noch einen Schritt tiefer gehen, sind sie beim Menschen und, wie der Mensch mit seinen Gesamt-Resourcen haushaltet = wirtschaftet.
      Wenn Sie noch eine Ebene tiefer gehen, sind Sie beim Körper-Geist-Seele Komplex des Menschen. Hier liegt, so meine Sicht des Pudels-Kern verborgen, wer hier sucht, findet erstaunliche Lösungen vom Problem Geld-und Wirtschafts-Krisen.
      Und wer ernsthaft eine Lösung finden will, der wird bei Albert Einstein landen, dem in den Mund gelegt wird Materie sei geronner Geist und Rudolf Steiner hat dies auf Geld angewandt.
      Wer nun noch einen Schritt weiter geht, wird velleicht, wie Ich zum Schluß kommen: des geistes Kind der Menschheit als kollektiv, spiegelt sich im geld und der Wirtschaft. an dieser Stelle angekommen, stößt der Suchende nach den Ursachen für alle Krisen u.a. auf Josef Schumpeter der, der Überzeugung war, dass:“„der Zustand des Geldwesens eines Volkes ist ein Symptom aller seiner Zustände“.
      Dies in aller Kürze zum „Mythos Geld“. Vielleicht ergibt sich hier die Gelegenheit, ein paar wesentliche Tatsachen über das Wesen des GELDES im Dialog zu klären, um allen Unsinn über Geld, Zinsen, Kapital, Vermögen, Kredit, Inflation und Deflation aus der Welt zu schaffen.

  2. Christian Baur sagt:

    Lieber Herr Pfluger

    Vielen Dank für ihre Antwort. Wir werden uns in meinem Hauptkritikpunkt wahrscheinlich nicht einig. Das macht aber nichts. Es hat auf ihrer Homepage einige sehr lesenswerte Artikel mit sehr guten Informationen.
    1.Der Zins ist letztendlich inmer noch eine Folge der Besitz- bzw. der Produktionsverhältnisse. Diese bestimmen wer Kredite vergeben kann, also selbst kreditwürdig ist und deswegen Geld aus dem Nichts schaffen kann.
    2. Die soziale Ungleichheit ist derart extrem, dass wir im Interesse einer friedlichen und freiheitlichen Gesellschaft lieber früher als später nicht darum herumkommen werden, diesbezüglich Korrekturen vorzunehmen.

    Betreffend der Auswirkungen der Produktionsverhältnisse verweise ich auf „das Kapital“ von Karl Marx. Insbesondere auch im Hinblick auf den Zins sind seine sehr umfangreichen und detaillierten Ausführungen zur Schaffung des Mehrwerts zu enpfehlen. Ein Buch übrigens, dass man ruhig mehrmals lesen darf.
    Zum Verständnis des Kapitalismus ist es immer noch unentbehrlich.

    Liebe Grüsse

    Christian Baur

  3. Simon Wyss sagt:

    „Es ist uns so selbstverständlich, dass kaum jemand den Gedanken erwägt, dass es von gravierenden, um nicht zu sagen verheerenden Systemfehlern geprägt ist.“ Ja, das ist ein vom Autoren unerkannter Irrtum. Nicht das Geld ist fehlerhaft, sondern das Denken. Der Mensch hat ja das Geld erfunden, nicht das Geld sich selbst. Durcheinander von Subjekt und Objekt, die Formulierung verrät es.

    • ped43z sagt:

      Recht haben Sie, aber genau über so einen Diskurs kommt man zur Lösung und die Kausalkette kann neu aufgestellt werden.
      Alles beginnt im Kopf. Und was da beginnt, wird durch eine Ideologie gespeist. Diese Ideologie predigt Macht und Autorität, entmündigt und macht Eigentum zum glücklich machenden Götzen, der angebetet werden muss. Der daraus resultierende und subtil unter die Leute gebrachte Sozialdarwinismus, der nur die Stärksten überleben lässt (euphemistisch Wettbewerb genannt) stützt den Egotismus der Menschen und schüttet deren Emathie zu.
      Der Götze muss lebendig gemacht werden – und wird es – Geld, eine Chimäre ist geboren und dafür leben nun die Mitglieder der Gesellschaft. Die Wirtschaft ist dann nur noch das Vehikel, um Geld zu vermehren; einfach irre.
      Und nun stehen wir da und fragen uns: Was tun? Die Antwort kann zuerst nur in uns selbst liegen.

  4. ped43z sagt:

    Lieber Herr Pfluger,

    danke für Ihren Artikel! Auch ich habe mich intensiv mit Geldsystemen beschäftigt und hierzu auch Artikel auf meinem Blog https://peds-ansichten.de veröffentlicht.
    Kritik zu diesen Aufsätzen ist mir sehr willkommen!
    Bei all meinen Recherchen steht derzeit allerdings eine Frage offen, die Sie mir vielleicht beantworten können. Ungeachtet seiner sozialen und politischen Rolle, die Ernst Wolff in seinem Buch „Weltmacht IWF“ ausführlich beschrieben hat, ist mir bislang nicht klar, was genau bei einer über den IWF initiierten Kreditvergabe abläuft. Auch das Prinzip der Sonderziehungsrechte (bei denen ja letztlich „nur“ mit Zentralbankgeld „gespielt“ wird) löst das Problem nicht auf und ich habe den Eindruck, dass hier Wahrheit ganz bewusst verdeckt wird.
    Ich ahne, dass die Kreditvergabe über „ganz normale“ Kredite von Geschäftsbanken hinter dem IWF abläuft, konnte aber keinerlei Beweise für meine Vermutung ermitteln. Wo also findet der Debitor das Sichtkonto des Kredits, welcher ihm über den IWF geschöpft/eingeräumt/vermittelt wurde. Können Sie mich zu diesem Thema erhellen?

    Viele Grüße
    ped43z

    • Christoph Pfluger sagt:

      Lieber Herr ped43z
      Gemäss Factsheet des IMF (http://www.imf.org/external/np/exr/facts/finfac.htm) kann der IMF nur seine eigenen Mittel verleihen. Falls diese nicht reichen, muss er bei Banken Kredite aufnehmen. Er kann also nicht direkt Geld schöpfen wie eine normale Bank. Aber durch die von ihm gewährten Sicherheiten erlangen auch Länder Kreditfähigkeit, die diese bereits verloren haben.
      Bei den sonderziehungsrechten des IWF handelt es sich um eine Kunstwährung aus verschiedenen Währungen, die vor allem der Umrechnung und der Sicherung von Krediten und Guthaben gegenüber Währungsschwankungen dient.
      MfG, CP

    • ped43z sagt:

      Danke Herr Pfluger!

      Ich spinne den Faden mal weiter.
      Der IWF fungiert also als klassischer Geldverleiher und nutzt dafür die Einlagen der Mitgliedsstaaten.
      Da er selbst keine Bank ist, muss er Konten besitzen – bei Banken. Richtig?
      Diese Banken wiederum werden außerdem die erste Anlaufstelle bei kreditfinanzierten „Hilfen“ für die Geldnot leidenden Staaten sein(?), die dann über den IWF abgewickelt werden – aber den Kredit nimmt der IWF selbst auf? Wissen Sie, welchen Anteil solcherart finanzierte Hilfen durch den IWF ausmachen?
      Weiterhin müssen die ausgereichten Darlehen über Konten zur Verfügung gestellt werden. Ich denke, dass es auch eine Rolle spielt, bei welchen Instituten die Schuldner-Staaten diese Konten halten (müssen). Es werden Konten des IWF bei Banken sein. Es muss (aus meiner Sicht) ein enges Beziehungsgeflecht des IWF zu den Banken geben. Ist Ihnen da mehr bekannt?

      Viele Grüße
      ped43z

  5. Emil Huber sagt:

    Für mich jedenfalls ist der Zins eines Hauptprobleme. Jeder meinte wenn er auf seinem Sparkonto etc. Ende Jahr den Zinsertrag sah, er hätte etwas gewonnen.
    Dabei wird leicht vergessen, dass die Wirtschaft die Zinsen zusammen mit Sozialabgaben usw. im Preis für das Produkt bzw. der Dienstleistung einkalkuliert hat. Somit bezahlt man – gehört man nicht zu der begüterten Oberschicht – sich die Zinsen ohne es zu merken mit jedem Konsum selbst. Jemand hat ausgerechnet, dass in jedem Produkt 30-50% Zinsen stecken aufgrund der Kredite für die Produktion. Der höchste Betrag steckt allerdings in den Mieten. Zudem geht inzwischen jeder 5. Steuereuro direkt an die Bank. Damit gehen etwas 50% des Verdienstes als Zins an die Banken. Daher müssen etwa 500.000 € bar auf dem Konto liegen, damit diese Verzinsung die Konsumzahlungen ausgleichen. Erst wer darüber liegt, ist Mitgewinner dieses Systems. Alle Anderen sind die Sklaven zu Beschaffung von Zinsen.

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